Brennnessel – Kräuterkunde
Für viele Menschen zählen Brennnesseln nach wie vor zum Unkraut, ein höchst unangenehmes Unkraut noch dazu. Insgesamt gibt es ca. 30 Arten von Brennnesseln weltweit. Diese besondere Pflanze kann bis zu 2 Meter hoch werden. Dort, wo Brennnesseln besonders gut wachsen, ist der Boden reich an Stickstoff.
Von der zweihäusigen Brennnessel gibt es weibliche und männliche Pflanzen.
Wegen ihrer Brennhaare ist diese Pflanze vielen Menschen besonders unangenehm in Erinnerung. Diese dienen der Pflanze allerdings als Schutz gegen Fressfeinde. Die kleinen Brennhaare sind mit Ameisensäure gefüllt. Sticht die Spitze der Nessel in die Haut bricht diese ab und kann kleine Entzündungen und Quaddelbildungen auf der betroffenen Hautstelle hervorrufen.
Trotzdem darf diese Pflanze nicht unterschätzt werden. Schon in der Antike war sie als Heilmittel bekannt. Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides (1. Jahrhundert) verwendete sie bei Drüsenschwellungen, Lungenentzündungen, Geschwüren, Furunkeln und bei Nasenbluten. Im Mittelalter war es die Universalgelehrte Hildegard von Bingen die um die nützliche Wirkung dieser Nessel wußte. Sowohl die Blätter, als auch die Wurzeln fanden ihre Anwendung. Die Brennnessel wird schon seit Menschengedenken in vielen verschiedenen Lebensbereichen erfolgreich eingesetzt. Selbst die Samen gelten als eines der natürlichsten, ganzheitlichsten und gleichzeitig kraftvollsten Nahrungsergänzungsmittel dieser Erde.
Auf Grund Ihres milden Geschmacks findet die Brennnessel heutzutage auch in der Küche ihre Anwendung. Selbst Spitzenköche servieren ihren Gästen die verschiedensten Brennnesselspezialitäten wie zum Beispiel Brennnesselrisotto, Brennnesselbrot oder Brennnesselpesto.
Aber keine Angst vor den Brennhaaren. Sobald sie verarbeitet wird wie zum Beispiel in Smoothies, Saft oder Aufläufen, verflüchtigt sich die Wirkung der Brennhaare. Zur Sicherheit kann man die Brennnessel aber auch in ein Tuch wickeln und dieses einige Male mit dem Nudelholz überrollen.
Brennnessel – Urtica dioica interaktive Infografik
Wenn Du mehr über die Brennnessel erfahren möchtest, bitte mit der Maus über das + (PLUS_ICON) fahren. Es öffnet sich ein Fenster mit weiteren Informationen.
Herkunft
Die große Brennnessel (Urtica dioica) ist fast weltweit verbreitet. Nur in der Antarktis kommt keine der etwa 30 Urtica-Arten vor. Allein in China sind 14 Urtica-Arten beheimatet. Als Hauptverbreitungsgebiete werden Asien, Europa, Nordafrika und Nordamerika genannt. Die bekanntesten deutschen Vertreter der Brennnessel sind Urtica dioica (Große Brennnessel) und Urtica urens (Kleine Brennnessel).
Geschmack & Aroma
Das Aroma junger Brennnesseln erinnert an frische Kräuter. Der Geschmack ist fein-säuerlich, nussig. Da sich die Brennnessel im Laufe des Jahres stark verändert, sollten nur die jungen Triebspitzen als Gemüse zubereitet werden. Ältere Blätter schmecken weniger angenehm.
Traditionelle Verwendung
Brennnesseln sind wahre Nährstoffbomben und können durchaus als heimisches Superfood bezeichnet werden. Man kann sie frisch als auch getrocknet verwenden.
Die Blätter werden traditionell als Tee verwendet.
Angebotsform
Im Handel werden Pollen & Samen, Blätter und Wurzeln angeboten.
Harmoniert mit
- Basilikum
- Bärlauch
- Löwenzahn
- Sauerampfer
Würztipps
Brennnesseln lassen sich sehr vielseitig verwenden. Ob in einer Suppe oder Tarte, im Risotto, einer Kräuterbutter, einem Pesto, in grünen Smoothies und Wildkräutersalaten gelten sie als eine beliebte Zutat. Sehr gern verwende ich die Samen in diversen Gewürzzubereitungen.
Rezeptideen
- Brennnessel-Minz-Salat mit Kurkuma
- Frühlingswildkräutersalat
- Rote-Bete-Spaghetti-Salat
- Frühlingskräutersuppe
- Frittierte Brennnesselblätter
- Veggie-Chips
- Wildkräuterspinat
Diese und weitere Brennnesselrezepte findest Du in dem sehr schönen Brennnesselbuch von Gabriele Leonie Bräutigam, erschienen im Hans-Nietsch-Verlag: Link zum Buch: Brennnessel – Rezepte für Vitalität, Schönheit und Genuss
Wissenswertes
Schon in der Antike war sie als Heilmittel bekannt. Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides (1. Jahrhundert) verwendete die Nessel bei Drüsenschwellungen, Lungenentzündungen, Geschwüren, Furunkeln und bei Nasenbluten. Im Mittelalter war es die Universalgelehrte Hildegard von Bingen die um die nützliche Wirkung der Brennnessel wußte. Die folgenden Inhaltsstoffe sind in der Brennnessel enthalten:
Mineralien und Spurenelemente
- Kalzium
- Kalium
- Magnesium
- Phosphor
- Natrium
- Mangan
- Kupfer
- Eisen
- Aluminium
- Silizium
Vitamine
A, B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9 und Spuren von B12, C, D, E und K
Eiweißstoffe
Essenzielle (Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin) und semi-essenzielle Aminosäuren (Arginin und Histidin)
Säuren
Essig-, Gerb-, Gallus- und Ameisensäure, Acetylcholinsäure
Die Volkmedizin empfiehlt Brennnesseln bei:
- Appetitlosigkeit
- Blasenentzündung
- Blutarmut
- Bluthochdruck
- Blutreinigung
- Blutstillung
- Durchfall
- Frühjahrsmüdigkeit
- Gicht
- Haarausfall
- Magenbeschwerden
- Menstruation Beschwerden
- Nierenprobleme
- Rheumatismus
- Schleimlösend
- Schuppen
- Stoffwechselerkrankungen
- Venenentzündung
- Verstopfung
Die Naturheilkunde bescheinigt der Brennnessel folgende Wirkungen:
- Abführend
- Antirheumatisch
- Appetitanregend
- Blutbildend
- Blutreinigend
- Blutstillend
- Cholesterinsenkend
- Durchfallhemmend
- Entschlackend
- Haarwuchsfördernd
- Schleimlösend
- Stoffwechselfördernd
- Stärkend
- Wassertreibend
Kaufempfehlung
Brennnesselprodukte werden sowohl frisch als auch getrocknet angeboten. Die größte Auswahl an Bio-Brennnesselprodukten findest Du im Netz unter: www.wellnessel.com In der „Wellnessel“ werden seit vielen Jahren tolle biologische Brennnesselprodukte hergestellt. Dies geschieht stets frisch in Handarbeit, in Kombination mit Kräutern und Gewürzen, veredelt mit Honig und weiteren wertvollen Zutaten.